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AutorenbildChristian Schernus

Gott ist gut!

Wie starte ich heute... Mmh... Vielleicht mit einer "einfachen" Wahrheit, die ich mir in meinem tiefsten Innersten verankert wünsche.

Gott ist gut! Immer.

"Na klar ist Gott gut", sagt der Kopf. Warum schreibe ich euch das heute?

Wir haben grandioses mit Gott erlebt in den letzten Wochen. So auch vergangene Woche. Wir engagieren uns bei einer Organisation, die sich gegen Menschenhandel (vor allem junge Frauen aus Asien in erotik Massage Salons) einsetzt. Letzten Donnerstag konnten wir nicht mit einer jungen Dame sprechen, die wir eigentlich besuchen wollten, und sind in den Salon auf der anderen Straßenseite gegangen. Unsere Erwartung war es einfach zuzuhören, dazusein und Hoffnung zuzusprechen - dass sie gesehen wird, wertvoll und ungeachtet der Umstände geliebt ist. Wir trafen dort Tina an, die sich unglaublich über unseren Besuch freute. Wir waren nicht die Ersten - seit Monaten hatte ein anderes Team sie kontinuierlich besucht. An diesem Tag wurde Hoffnung real in ihr Leben. Sie war überwältigt von der Liebe die sie durch uns Jesus Nachfolger erfuhr und lud Jesus auch in ihr Leben ein. Ist unser Gott nicht großartig! Betet mit uns für Tina, dass diese "Pflanze" tiefe wurzeln schlägt und dass nichts weitere Begleitung aufhält.

Was hat die Begebenheit mit dem Anfang zu tun? Eine Woche ist seither vergangen ohne spektakuläres auftreten Gottes. Eine Woche mit zähen Gesprächen, geschlossenen Türen, Verboten und Ungerechtigkeit liegt hinter uns. Und mein Kopf sagt: "Gott ist gut". Doch das ist nicht die einzige Stimme. "wirklich?" flüstert etwas irgendwo in meinem Inneren, "hast du dir sein Handeln nicht doch nur eingebildet?" flüstert es, "wäre ja auch zu schön um wahr zu sein". Stimmen die so alt wie die Menschheitsgeschichte selber sind. Hier das Verrückte.

Anstatt, dass ich mich auf den Gott verlasse, der sich noch letzte Woche so unglaublich gezeigt hat, fängt mein Geist an sich auf "Lehren über Gott" zu besinnen, die irgendwann mal ihren Weg zu mir gefunden haben. "Gott ist gut, aber wenn da Sünde Platz hat in dir, dann brauchst du dich nicht wundern, dass... ", "Die Gaben des Geistes sind nicht mehr aktiv heute - also benutzt ausschließlich deinen Kopf", "Meine Leistung für Gott macht ihn glücklich- ergo: wenn ich nichts erreiche ist er nicht glücklich über mich", "Gott zeigt sich nur manchmal deutlich, aber reifes Christsein ist halt so - ausleben und glauben ohne ihn großartig wirken zu sehen", etc.

Und was passiert? Ich stehe in Versuchung diesen Stimmen zu folgen. Nicht den krassen und platten Stimmen... ich hab ja schließlich studiert :-) .

Aber da ist besonders eine Stimme, die nicht locker lässt. "Vielleicht sollte ich nicht erwarten:

- dass Gott genau jetzt handelt, wenn ich bete.

- dass er Menschenleben verändert, wenn sie mir begegnen.

- dass Gott da ist und heile macht, wenn ich ihn brauche.

Ohne große Erwartungen fühle ich mich wenigstens nicht verletzt, oder allein gelassen, oder übergangen, wenn ich sein Handeln nicht sehe."

Warum ist das so habe ich mich gefragt? Das letzte Mal hatte ich ein Vertrauen wie in den letzten Monaten in Gott ("mit Jesus ist alles möglich") und habe Gottes eingreifen in jeder Situation erwartet, als ich (platt gesagt) "zum Glauben gekommen bin". Nie in meinem Leben habe ich mich so lebendig gefühlt wie da oder die letzten Monate. Warum war das all die Jahre danach nicht mehr so? Und wo bin ich damals falsch abgebogen?


Heute hat mich Lukas 9:23-25 in meiner Gebetszeit angesprochen. Da du die Verse bestimmt mit einer anderen "Brille" als ich ließt, hier was mich angesprochen hat:

- ich WILL Jesus folgen, denn bei ihm ist "lebendiges" Leben!

- wenn ich anfange mich anstatt an meine kindliche Beziehung zu ihm, an "Lehren über Gott" hänge, wenn ich ihn gerade mal nicht erlebe, wird alles "lebendig sein" mit ihm sterben!

- deshalb wende ich mich ab von den "Stimmen" und fokussiere mich auf Jesus - täglich! Ich nehme meine Gedanken gefangen und lasse sie überschreiben durch die simple und liebende Gegenwart Gottes im Lesen seines Wortes und im Gebet. Gebet, dass nicht klagt nach warum? und wieso? (auch wenn das absolut legitim ist) sondern das anbetet... den Gott der gut ist - immer; der wirkt - jetzt gerade; der Wunder tut, wenn Menschen beten; der liebt, wenn wir davonlaufen; der heilt, ohne verdienst.

Und zwar erst recht dann, wenn ich ihm gerade nicht zusehen kann wie er handelt.

Denn wenn ich tief drinnen wieder weiß wer Gott ist, weiß ich auch wer ich bin - Ebenbild Gottes (imago dei)!

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